Action-Cam Test mit Guide und 6 Mini-Camcorder Empfehlungen
Die Piste blitzschnell heruntersausen, Mount Everest bezwingen oder beim Kite-Surfing über das Wasser schwerelos gleiten – es sind unvergessliche Augenblicke und einmalige Highlights. Um die Abenteuer wieder und wieder zu erleben sowie diese mit Freunden und mit der ganzen Welt zu teilen, gibt es endlich ein passendes Gadget – eine kompakte und federleichte Action-Cam. (Artikel aktualisiert am 13.03.19)
Doch welche Action-Cam ist die beste? Unser Ratgeberportal hat für Sie fünf meist verkaufte Minikameras genauer unter die Lupe genommen und mehrere Modelle auch selbst gründlich getestet. Weiter unten stellen wir Ihnen die beliebtesten Actionkameras vor.
Außerdem in unserem Ratgeber: Aufbau und Funktion, wichtigste Features einer Action-Cam sowie ein kurzer Kaufratgeber für die einfache Suche nach dem passenden Produkt.
Finden Sie Ihre Kamera – mit unserem Action-Cam Test und Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
Unsere Empfehlungen – die 6 besten Action-Cams
Garmin VIRB Ultra 30 – bei uns im Test, von der Stiftung Warentest auch positiv bewertet
Diese Minikamera gehört zu den Bestsellern im Handel und wird von den Nutzern ausgiebig gelobt. Auch die Stiftung Warentest bewertet die Action-Cam von Garmin mit 2,6 positiv, wobei explizit die Bildqualität, einfache Bedienung und sehr gute Ausstattung hervorgehoben werden.
Ein Leichtgewicht, für UHD 4K-Aufnahmen geeignet
Die Kamera Garmin VIRB Ultra 30 ist mit 87,9 g federleicht und mit den Maßen 5,75 x 4,59 x 3,13 mm ausgesprochen kompakt. Dieses Gadget nimmt mit 30 fps hochauflösende Bilder in der Ultra-HD-Qualität auf, damit auch kein Detail sogar bei einem schnellen Tempo verloren geht.
Das Weitwinkel-Objektiv ist, wie es bei den Action-Cams Standard ist, vorinstalliert und liefert Aufnahmen unter dem 170°-Winkel. Ein 1,75 Zoll Touch-Screen erleichtert die Bedienung.
Tolle Features für mehr Spaß am Filmen
Der Hersteller wirbt nicht zuletzt mit dem integrierten GPS, wobei nicht nur die Koordinaten, sondern auch die Geschwindigkeit und Höhe gemessen werden Dank dem Herzfrequenzmesser eignet sich die Garmin VIRB Ultra sogar als ein Fitness Tracker.
Die Sprachsteuerung erleichtert die Bedienung, indes ist dieses Feature nur in englischer Sprache verfügbar. Die Kamera lässt sich praktischerweise remote via WiFi und Bluetooth steuern.
Für vereinfachtes Editieren der Videoaufnahmen sowie als Social Plugin ist eine kompatible VIRB App konzipiert.
Auch für Taucher ist diese Kamera eine interessante Lösung, denn mit einem Zusatzgehäuse (im Lieferumfang inklusive) bleibt die Action-Cam bis zu 40 m Tiefe wasserdicht.
Eines unserer Test-Videos mit der Garmin Virb Ultra 30
Unser Fazit im Test– eine erstklassige Kamera der Oberklasse
In unserem Test präsentierte sich die Garmin VIRB Ultra 30 als zuverlässig und bedienungsfreundlich. Die Bildqualität hat uns ebenfalls vollends überzeugt. Alles in allem können wir diese Action-Cam allen ans Herz legen, die bereit sind, für ein solches Gadget eine Summe im mittleren dreistelligen Bereich auszugeben.
Sony FDR-X3000R – Action-Cam der Oberklasse und Testsieger bei der Stiftung Warentest
UHD 4K und hochwertige Bildstabilisatoren mit an Bord
Sony bewirbt die hauseigene Bildstabilisierungstechnologie Balanced Optical Steady Shot als ein Patentrezept für scharfe Bilder sogar unter ungünstigen Bedingungen. Die Action-Cam FDR-X3000R filmt in der 4K-Qualität mit angemessenen 30 fps, bei Full-HD sind 120 fps realisierbar.
Mit 114 g ist die Kamera immer noch sehr leicht und handlich. Der Bildwinkel ist mit 103° nicht sonderlich groß, reicht aber in den meisten Fällen vollends aus. Auf Wunsch lässt sich der Aufnahmewinkel in drei Stufen flexibel einstellen.
Live-View-Fernbedienung und weitere Ausstattungsmerkmale
Eine interessante Besonderheit dieses Modells ist die im Lieferumgang enthaltene Live-View-Fernbedienung mit Touchscreen, die sich ergonomisch am Handgelenk tragen lässt.
Die Action-Kamera ist mit einer GPS-Tracking-Funktion ausgestattet, die Anbindung an die Außenwelt ist via WiFi kein Problem. Die Aufnahmen lassen sich auf Wunsch auch streamen oder aber mithilfe der Action Cam App in nachhinein editieren.
Die Sony FDR-X3000R eignet sich sogar für Unterwasseraufnahmen bis zu 60 m Tiefe – verpackt in das mitgelieferte Gehäuse.
Als ein praktisches und nicht ganz alltägliches Feature der Sony FDR-X3000R ist außerdem die Fingerhalterung zu erwähnen: Dieses Wearable lässt sich somit bei Bedarf einfach mit der Hand führen.
Wir schließen uns der Meinung der meisten Nutzer und der Tester von der Stiftung Warentest an und empfehlen dieses Gadget allen, die nicht zuletzt unter schwierigen Lichtbedingungen ausgezeichnete Bildqualität erhalten möchten und zukunftsweisendes Design schätzen.
GoPro Hero6 Black – Minikamera vom Marktführer
Bildqualität auf hohem Niveau, auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen
Die extra scharfen UHD-Aufnahmen sind für die Action-Cam Hero6 Black kein Problem. Mit 60 fps ist die Bildfrequenz überdurchschnittlich hoch – ein klarer Vorteil für die Aufnahmequalität, auch bei einem rasanten Bewegungstempo. Bei ohnehin ordentlichen 1.080 p liegt die Frames-per-Second-Rate bei 240, somit werden auch die Zeitlupen effektvoll rauskommen.
Der Hersteller verspricht eine effiziente Bildstabilisierung und ordentliche Aufnahmequalität sogar unter schwierigen Lichtverhältnissen. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass die Firma für flüssige, unverwackelte Aufnahmen einen nicht ganz günstigen Griff unter dem Namen GoPro Karma Grip vertreibt.
Mit 118 g ist die Action-Cam von GoPro leicht und liegt gut in der Hand.
Sehr gute Anbindung an die Außenwelt und viele Möglichkeiten zum Editieren
Die GoPro Hero6 Black ist WiFi-fähig und, wie es heute üblich ist, mit einem GPS-Tracker ausgestattet. Somit sind die geografischen Koordinaten sowie die Geschwindigkeit und Höhe immer mit gespeichert.
Eine GoPro App darf natürlich auch nicht fehlen, diese soll unter anderem ein automatisches Editieren ermöglichen, sodass die Videos zu einem Kurzfilm zusammengefügt werden.
Die Hero6 Black ist wasserdicht bis 10 m, und zwar ohne ein Spezialgehäuse. Im Lieferumfang ist kein Gehäuse für tiefere Tauchgänge vorhanden.
Test der Hero6 Black mit verschiedenen Einstellungen: Sehr gute Bildqualität
Auf Amazon ansehenDie Action-Camera GoPro Hero6 Black ist ein hochwertig ausgestattetes Gerät, das unter anderem mit der Bildqualität und Handlichkeit überzeugt. Preislich liegt diese Minicam im mittleren Bereich, es sei denn, der Käufer entscheidet sich für ein Set aus dem Multifunktionsgriff Karma Grip und der Kamera selbst.
Apeman A77 im Test – erstaunlich viel Action-Cam für wenig Geld
Die Action-Kamera A77 von Apeman geht im Schnitt für 60 – 70,- EUR über die Ladentheke, jedoch wäre es verkehrt, das Modell der Unterklasse zuzurechnen. Die Apeman A77 ist ein ordentliches Mittelklassegerät, wenn auch in einer eher schlichten Ausstattung. In unserem Test haben wir die Apeman genau unter die Lupe genommen.
Für 4K-Aufnahmen geeignet und federleicht
Bei den 4K-Aufnahmen liegt die Bildfrequenz mit 25 fps im unteren Bereich, jedoch gelingen mit dieser Actionkamera die scharfen Aufnahmen in Bewegung gar nicht schlecht. Überzeugend ist außerdem ein 170° Weitwinkelobjektiv.
Lediglich 60 g bringt dieser Minicamcorder auf die Waage und gehört insofern zu den leichtesten am Markt.
Einfach zu bedienen und wasserdicht
Die Apeman A77 lässt sich per mitgelieferter Fernbedienung, die auf dem Handgelenk getragen wird, intuitiv steuern. Auch die Anbindung an das Internet funktioniert via WiFi unproblematisch, außerdem ist ein HDMI-Anschluss für die Datenübertragung vorhanden.
Bis zu 30 m tief kann man mit der Action-Cam von Apeman tauchen, allerdings nur mit einem mitgelieferten Unterwassergehäuse.
Meinungsbild zur Action-Cam Apeman A77 und unsere Empfehlung
Die Nutzer sind voll des Lobes und zeigen sich von dem ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis vollends überzeugt. In unserem Test konnte sich diese Kompaktkamera in jeder Hinsicht beweisen und mit guter Bildqualität unter verschiedenen Bedingungen sowie mit unkomplizierter Handhabung begeistern.
GoPro Hero5 Session – sehr kleine und handliche Action-Cam
Miniaturmaße und überzeugende Bildqualität
Mit den Maßen 3,6 x 3,8 x 3,8 cm gehört diese Actionkamera zu den kleinsten am Markt. Hinzu kommt ein angenehm geringes Gewicht von 127 g – die Kamera wird somit kaum zu einem Störungsfaktor.
Die Videoaufnahmen in 4K mit 30 fps sind für die heutigen Action-Cams Standard, es versteht sich von selbst, dass auch die GoPro Hero5 Session diese Bildqualität mitbringt. Zeitraffer und Zeitlupe werden mit der Kompaktkamera durchaus passabel gelingen.
Intuitiv zu bedienen und offen für das WorldWideWeb
Für ein Plus an Ergonomie lässt sich die GoPro Hero5 Session mit einer Taste steuern, die Sprachsteuerung ist ebenfalls mit an Bord. Auch Fernsteuerung ist dank der WiFi-Anbindung und einer Bluetooth-Schnittstelle kein Problem.
Selbstverständlich steht dem Nutzer eine kompatible Smartphone-App zur Seite, wobei die gestreamten Sequenzen automatisch zu den sogenannten „QuickStories“ zusammengefügt werden.
Zum Tauchen ist das Modell ebenfalls geeignet, und zwar ohne Unterwassergehäuse bis zu 10 m Tiefe.
Auf das eigentlich praktische GPS-Tracking muss der Nutzer hier verzichten. Bei dem Durchschnittspreis von 175 – 200,- EUR ist diese Ausstattung in Ordnung.
Die kleine GoPro Hero5 Session liefert das Beste für ihren moderaten Preis. Wer nicht alle neuesten Funktionen zwingend dabei haben möchte, jedoch Wert auf überzeugende Bildqualität legt, ist mit dem Minicamcorder vom Marktführer gut bedient.
GoPro HERO7 Black – neuer Platzhirsch auf dem Actioncam-Markt?
4K-Auflösung mit 60 Frames pro Sekunde
Die neue Action-Cam bringt 4K-Auflösung bei 60 fps mit und ermöglicht damit glasklare Aufnahmen, die später zu beeindruckenden Zeitlupen-Videos verarbeitet werden können. Dafür ist nämlich eine hohe Bildrate notwendig. Die Testvideos, die wir uns angesehen haben, zeigen beeindruckende Videoqualität und eine deutliche Weiterentwicklung der Action-Cam.
Extrem gute Bildstabilisierung
Eine beeindruckende Weiterentwicklung hat GoPro bei der Bildstabilisierung mit ihrem System „Hypersmooth“ hingelegt. Zwar wird hier der Blickwinkel um ca. 10 % verkleinert, damit alle Verwackler herausgerechnet werden können, aber dafür bekommt man wirklich beeindruckende Stabilisierung der Action-Videos. GoPro vertraut auch hier wieder auf einen elektronischen Bildstabilisator.
In verschiedenen Testvideos (siehe Video oben) kann man sehen, dass selbst bei härtesten Verwacklungen das Bildstabilisator-System hervorragende Ergebnisse liefert. Der Horizont in den Aufnahmen ist völlig stabil, selbst bei Fahrradrennen auf Kopfsteinpflaster. Fazit: sehr gut.
Hinweis: die GoPro HERO7 deaktiviert übrigens bei schlechten Lichtverhältnissen den Bildstabilisator. Denn in diesem Fall bewirkt eine Stabilisierung einfach nur unscharfe Aufnahmen.
Neue Features
Neben einer beeindruckenden Videoqualität und stark verbesserter Bildstabilisierung hat die neue Action-Cam noch einige andere Features zu bieten. Mit dem neuen Time-Warp-Modus bietet der Mini-Camcorder einen extremen Zeitraffer an, der selbst langweilige Aufnahmen zu Action-geladenen Videos macht.
Mit GPS-Sensor und verschiedenen Sensoren um Beschleunigungen und Bewegungen zu tracken, können die Daten der Aufnahmen später bequem am PC angesehen und im Video integriert werden. Das Ganze geht übrigens auch einfach über die Smartphone App. Außerdem bietet die HERO7 jetzt auch Live-Streaming an. Wer das braucht, der kann damit viel Spaß haben.
Unser Fazit
Die neue GoPro HERO7 Black bietet einen stark verbesserten Bildstabilisator an. Die Auflösung und Bildqualität in 4K-Videos ist beeindruckend. Für uns ist die neue Action-Cam noch mal eine Weiterentwicklung des Vorgängermodells und eine absolute Kaufempfehlung.
Was ist eine Action-Cam und wie ist diese aufgebaut?
Jede Action-Cam ist ein digitaler Camcorder, also eine Videokamera. Diese Kompaktkameras sind vorrangig für die Aufnahme von sportlichen und anderen Aktivitäten aus der Ego-Perspektive gedacht, daher auch der Name.
Das Alleinstellungsmerkmal dieser Produktkategorie sind kompakte Maße, die im einstelligen Zentimeterbereich liegen. Die Action-Cams gehören nämlich zu den sogenannten Wearables: Diese Gadgets werden mithilfe von integrierten oder mitgelieferten Halterungen am Körper bzw. an der Kleidung getragen und nicht mit der Hand geführt. Alternativ lassen sich freilich so gut wie alle Minicamcorder an einem Sportgerät, Fahrzeug oder einer anderen Ausrüstung befestigen.
Alle Action-Cams können – wie jeder andere Camcorder – nicht nur Videoaufnahmen, sondern auch Fotos erstellen. Allerdings steht diese Funktion bei den Videokameras eher im Hintergrund.
Ein digitaler Camcorder, darunter auch eine Action-Kamera, funktioniert nach folgendem Prinzip: Das durch eine Objektivlinse auf die elektronischen CCD-Sensoren einfallende Licht wird von dem Minicomputer (Chip), dem Herzstück der Kamera, je nach seiner Farbe und Lichtstärke in eine Zahl bzw. Zahlenkombination umgewandelt. Auf der Grundlage der errechneten Werte wird wiederum ein Bild oder eine Bildsequenz erstellt, also die Fotos oder Videoaufnahmen.
An welche Nutzer richtet sich die Action-Cam?
Die kleinen, am Körper tragbaren Camcorder sind in erster Linie für aktive Menschen gedacht, die ihre Erlebnisse auf einem Video festhalten möchten. Dabei geht es nicht ausschließlich um sportliche Aktivitäten, es kann auch eine Gassirunde mit Hund, eine journalistische Rechercheaufgabe oder Heimwerken sein. Somit ist der Kreis von potentiellen Käufern einer Action-Cam recht breit gefasst.
Über welche Features und Funktionen diese Mini-Camcorder?
Wir gehen weiter unten auf die Kernfunktionen einer Action-Cam ein, um anschließend über die Zusatzfeatures von einzelnen Modellen zu berichten. Dabei geben wir uns jedes Mal Mühe, eigene Einschätzung des jeweiligen Features beizusteuern.
fps-Rate und 4K – die wichtigsten Aspekte
Die primäre Aufgabe einer Action-Cam ist es, möglichst scharfe und flüssige Videoaufnahmen zu liefern. Alle Modelle aus unserer Auswahl können die Videos im der ultrascharfen 4K-Qualität (UHD) aufnehmen. Die Bildfrequenz aka Frames-per-Second-Rate beträgt dabei im 4K-Modus zwischen moderaten 25 fps bei dem günstigen Apeman A77 und den beeindruckenden 60 fps bei dem GoPro Hero6 Black. Je höher die fps-Rate, desto fließender nimmt die Kamera auf – je höher das Fortbewegungstempo, desto mehr an Bedeutung gewinnt dieses Merkmal.
Für eine ordentliche Zeitlupe (SlowMo) reicht die Bildfrequenz bei jedem Modell allzumal aus. Je niedriger die Bildqualität, desto höher die mögliche fps-Rate, desto mehr lässt sich die visuell wahrnehmbare Geschwindigkeit im Zeitlupen-Modus drosseln. Aber auch Zeitrafferaufnahmen gelingen jeder der vorgestellten Action-Cameras.
Test-Video der Virb Ultra 30 von Garmin
Im unserem Test-Video wurde mit Full-HD gefilmt, damit der Bildstabilisator eingesetzt werden kann. Ohne zusätzlichen Stabilisator sieht man, wie ruhig die Aufnahmen sind. Die Bildqualität kommt locker an einen sehr guten Camcorder heran.
Interpoliertes versus natives 4K (Ultra HD)
Inzwischen wird aus China der Markt mit Billig-Cams überschüttet. Viele davon werden als 4K (Ultra HD) Action-Cam bezeichnet. Das ist meistens nicht die ganze Wahrheit. Beim Kauf müssen Sie unbedingt auf native 4K achten. Ansonsten bekommen Sie ein interpoliertes 4K, was von der Bildqualität sehr schlecht ist.
Bei einer billigen Action-Cam mit interpoliertem 4K wird das Bildmaterial in der Kamera hochgerechnet. Der Bildsensor ist nicht in der Lage tatsächliches 4K aufzuzeichnen. Durch die nachträgliche Erweiterung um Bildpunkte wird das Bildrauschen extrem verstärkt. Diese Kameras sind nicht zu gebrauchen unserer Meinung nach. Wenn es beim Verkauf nicht extra dran steht, dann lassen Sie die Finger von diesen günstigen Angeboten. Sonst kaufen Sie doppelt.
Bildstabilisierung – nicht zu unterschätzen!
Die Mini-Camcorder sind dazu gedacht, menschliche Aktivitäten aufzunehmen, während die Kamera am Körper getragen wird. Für Stative und nicht einmal für eine ruhige Hand ist hier verständlicherweise kein Platz. Die Kamera hat mitzuhalten und anspruchsvolle Aufnahmen trotz heftigem Rütteln zu präsentieren.
Daher ist die ordentliche Bildstabilisierung eine der wichtigsten Eigenschaften einer jeder Action-Cam. Die von unserer Redaktion ausgewählten Minikameras verfügen über eine 3-Achsen-Bildstabilisierung. Laut unseren Testergebnissen und dem Feedback der Käufer kann jedes dieser Modelle und nicht nur die Kameras der Oberklasse mit unverwackelten Aufnahmen überzeugen.
Die Ausnahme ist die Apeman A77. Aufgrund des günstigen Preises ist hier kein Bildstabilisator eingebaut. Unsere Top Empfehlung, die Garmin Virb Ultra 30, hat hingegen einen optischen Bildstabilisator eingebaut. Besser als ein digitaler Bildstabilisator ist immer ein optischer Stabilisator. Deshalb ist die Garmin Virb Ultra 30 auch unser Testsieger bei den Action-Cams.
Weitwinkel – immer dabei, aber nicht immer sehr weit
Da eine Action-Cam die meiste Zeit nicht gesteuert wird und im Automatik-Modus läuft, ist es sinnvoll, dass im Bild möglichst viel eingefangen werden kann. So lässt sich zum Beispiel nicht nur die Trekking-Strecke samt dem Vorderrad des Bikes filmen, sondern auch die Umgebung und eventuell die anderen Teammitglieder. Ein Weitwinkelobjektiv ist bei jeder Action-Cam vorinstalliert, jedoch fällt der Winkel je nach Modell unterschiedlich aus. So sind es bei der Sony FDR-X3000R lediglich 103°, wogegen die Garmin VIRB Ultra 30 mit einem 170°-Winkel punkten kann.
Akkulaufzeit – ein weiteres relevantes Feature
Nicht nur mit der Bildstabilisierung, sondern auch mit der Akkulaufzeit steht oder fällt eine kompakte Kamera. Denn was nützt ein solches Gadget, wenn dieses exakt während einem spannenden Surf-Manöver den Geist aufgibt?
Mit einer allzu langen Akkulaufzeit kann aktuell keine Action-Cam überzeugen. Das liegt einfach an der physikalischen Größe der Akkus. Aufgrund der kompakten Abmessungen der kleinen Kameras ist ein größerer Akku nicht möglich.Die Garmin VIRB Ultra 30 kann mit einer fast zweistündigen Laufzeit des Akkus punkten. Anschließend sind über zwei Stunden Ladezeit angesagt.
Die GoPro Hero6 Black kommt noch schneller aus der Puste – nach ca. 1,5 Stunden Aktion ist Schluss. Auch die Apeman A77 schafft es etwas über eine Stunde. Hinweis: Immer einen Ersatzakku mitnehmen, es lohnt sich!
Bedienung und Fernbedienung – bei einer Actionkamera entscheidend
Wenn Action angesagt ist, bleibt keine Zeit, an den Einstellungen zu fummeln. Die Kamera soll sich ein- und ausschalten lassen – und funktionieren. Die Ein/Aus-Taste soll mit einem Finger, mit nassen Händen oder auch mit Handschuhen zu bedienen sein. Diesen Ansprüchen genügen alle Action-Cams aus unserer Auswahl. Für Feintuning besitzt jedes Modell einen kleinen Touchscreen.
Als ein praktisches Feature erweist sich eine Fernbedienung. Mit diesem Zubehör sind unter anderem der Minicamcorder Sony FDR-X3000R und die Apeman A77 ausgestattet. Die Fernbedienung einer Action-Kamera ist in der Regel als ein Armband konzipiert, wobei das Steuerelement von der Sony zusätzlich einen Minibildschirm besitzt und die von Apeman sich auf nur zwei Tasten beschränkt.
Über die Vor- und Nachteile einer komplexen Fernbedienung lässt sich streiten, unumstritten ist es indes, dass ein solches Feature sinnvoll ist.
Bei der GoPro HERO6 Black muss genau wie bei der Garmin Virb Ultra 30 die Fernbedienung teuer dazu gekauft werden. Bei der Sony FDR-X3000R zwar die Fernbedienung mit im Lieferumfang, dafür ist es auch die mit Abstand teuerste Kamera in unserem Test.
Anbindung an die Außenwelt und Steuerung via Smartphone
Die neuesten Modelle am Markt – und alle von uns vorgestellten Produkte – sind internetfähig. Die Bilder können somit sofort geteilt, gestreamt und auch via kompatibler App bearbeitet werden.
Die Anbindung an das Netz oder einfach eine Bluetooth-Schnittstelle lässt auch ein Smartphone, ob iOS, Android oder ein anderes Betriebssystem, in eine Fernbedienung für die Action-Cam umwandeln.
Außerdem sind einige Action-Cams, zum Beispiel die Garmin VIRB Ultra 30, mit einer unkomplizierten Sprachsteuerung ausgestattet. Rudimentäre Englischkenntnisse sollen genügen, um dieses meist in englischer Sprache verfügbare Feature erfolgreich zu nutzen.
Wasserschutz – nicht nur für Taucher sinnvoll
Es gibt kaum einen kompakten Camcorder, der nicht in irgendeiner Form vor Wasser geschützt wäre. Die beiden vorgestellten Modelle von GoPro, Hero6 Black und Hero5 Session, sind sogar ohne ein Zusatzgehäuse wasserdicht – jedoch nur bis 10 m Tiefe.
Die anderen tauchen bis 40 m (Garmin VIRB Ultra 30) oder gar bis zu 60 m (Sony FDR-X3000R), aber verpackt in das mitgelieferte transparente Unterwassergehäuse. Spritzwassergeschützt ist jedoch ein jedes Modell.
GPS-Tracker – alle wichtigen Koordinaten werden gleich mitgespeichert
Dieses Feature wünschten sich seit Langem die Nutzer und heute stattet praktisch jeder Hersteller die neuen Modelle mit dem GPS-Tracker aus – in unserer Produktauswahl verfügen alle, außer dem preiswerten Apeman und GoPro Hero5 Session, über diese Funktion. Ermittelt und gespeichert werden neben den Koordinaten die Geschwindigkeit und Höhe (in m ü. M.).
Streckenverlauf in Google Map ansehen
Für uns ist auch hier die Garmin Virb Ultra 30 die mit Abstand beste Kamera. Zwar hat die GoPro HERO6 Black auch einen GPS-Sender eingebaut, aber die Nutzung dieser Daten gestaltet sich nur sehr eingeschränkt möglich. Das nachvollziehen von abgefahrenen Strecken ist hiermit nicht möglich. Bei der Garmin Virb Ultra 30 kann über die kostenlose Software Virb Edit in einer Google Map die komplette Strecke angesehen werden (siehe Screenshoot).
Gleichzeitig kann man jederzeit im Video sehen, an welchem Punkt der Strecke man hier gerade war (Roter Punkt in der Karte). Das finden wir mehr als praktisch. Gerade wer die Virb Ultra 30 im Urlaub verwendet, der kann zu Hause genau nachvollziehen wo welche Aufnahme gemacht wurde. Das ist bei keiner anderen Kamera möglich.
App – für schnelles Editieren, und nicht nur
Da heute die meisten Menschen im Besitz eines Smartphones sind, entwickeln die Hersteller fast immer ein passendes Kurzprogramm für die Action-Cam. Damit lässt sich die Kamera steuern, die Videos mit wenigen Klicks teilen, aber auch zum Editieren – unter anderem im Automatik-Modus – bietet eine App eine praktische Lösung.
Wie finden Sie eine passende Action-Cam? Ein kleiner Kaufratgeber
Entdecken Sie eine Action-Kamera, die optimal zu Ihren Bedürfnissen passt. Mit einem kleinen Kaufratgeber möchten wir Ihnen gerne dabei helfen.
- Legen Sie fest, wie viel Ihnen ein Video von Ihrem nächsten Abenteuer wert ist. Kameras der Oberklasse und der gehobenen Mittelklasse kosten ab 350,- EUR aufwärts. Aber auch für weniger als 100,- EUR lässt sich eine Action-Cam kaufen. Die Bildqualität bleibt dabei auf hohem Niveau, lediglich auf einige Features wie die GPS müssen Sie verzichten.
- Überlegen Sie sich, was Sie überwiegend filmen wollen. Davon hängt auch die Ausstattung Ihrer Wunschkamera ab. So braucht ein Kletterer ein rundum robustes Gerät, ein Mountainbiker oder ein Skispringer – eine überzeugende Bildstabilisierung für flüssige Aufnahmen, ein Surfer – einen möglichst großen Weitwinkel und einen guten Wasserschutz.
- WiFi-Anbindung. Es ist ein praktisches Feature und ohnehin bei jedem Mittel- und Oberklassegerät mit dabei. Wenn Sie doch beim Kauf etwas sparen möchten und nicht darauf erpicht sind, Ihre Erlebnisse sofort ins Netz zu stellen, können Sie darauf verzichten. Eine HDMI-Schnittstelle ist freilich bei jeder Kamera vorhanden.
- Fernbedienung. Dieses Zubehör ist in jedem Fall sinnvoll, und zwar am besten in physischer und nicht virtueller Form, also als ein Armband. So lässt es sich sofort auf eine Kamera zugreifen, ein Smartphone ist als Fernbedienung weniger handlich.
- Wasserschutz. Lediglich für Taucher spielt es eine Rolle, ob die Action-Cam bis 30 m oder bis 60 m wasserdicht bleibt. Vor Spritzwasser sind die Minicamcorder generell geschützt.
Meinung der Redaktion: Entscheiden Sie sich nicht unbedingt für die teuerste Action-Cam, sondern für eine, die mit Ihren Wunschfeatures ausgerüstet ist.
Welche SD-Karte ist für die Action-Cam optimal?
SD-Karten für Action-Cams mit Full-HD oder Ultra HD (4K) Bildauflösung
Der Trend geht auch bei den kleinen Action-Cams immer mehr in den Bereich hochauflösender Bildqualität. Selbst günstige Cams haben inzwischen oft 4K (Ultra HD) Modi, auch wenn diese meist nur sehr verwackelte Bilder liefern. Full-HD ist aber längst Standard bei einer guten Action-Cam.
Wer heute eine neue Kamera kauft, der hat meist immer Full-HD Auflösung und sehr oft einen Modus für 4K Auflösung. Auch wenn hier der Bildstabilisator in aller Regel nicht zur Verfügung steht und die Aufnahmen eigentlich kaum zu gebrauchen sind, so will man doch die volle Funktionalität ausprobieren. Für UltraHD Auflösungen braucht man allerdings sehr schnelle Speicherkarten. Nur die schnellsten SD-Karten sind in der Lage die enorme Datenmenge schnell genug zu verarbeiten, um auch 4K zu ermöglichen. Auch bei sehr hoher Bildwiederholrate, wie es bei guten Action-Cams mit Full-HD und über 100 Bildern pro Sekunde möglich ist, braucht man sehr schnelle Speicherkarten.
Empfehlung: für Full-HD Action-Cams mit 4K Modus ist eine Speicherkarte mit 64 GB Speicherplatz notwendig. Außerdem empfehlen wir Class 10 SD-Karten, um die schnell anfallenden, großen Datenmengen speichern zu können. Beim Kauf sollten Sie sich die Empfehlung des Herstellers anschauen. Oft werden hier die Class 6 SD-Karte Speicherkarten empfohlen, die aber dann an ihre Grenze stoßen. Spätestens beim Kauf der nächsten Mini-Cam können Sie die Karte wegschmeißen. Also lieber gleich auf das schnellste Modell setzen. Der Preisunterschied ist dann auch nicht mehr so groß.
SD-Karten mit Class 6 oder Class 10
Neben der Speicherkapazität bei SD-Karten wird immer auch die Geschwindigkeitseinstufung angegeben. Diese „Class“-Kategorisierung gibt an, wie schnell die SD-Karte beschrieben werden kann. Und wie schnell von ihr gelesen werden kann. Achten Sie beim Kauf der Speicherkarte unbedingt auf die Empfehlung des Herstellers bei ihrer Action-Cam. Ist nämlich die Geschwindigkeit zu niedrig, dann funktioniert die Karte in der Kamera nicht. Zumindest nicht wenn sie hochauflösend aufzeichnen wollen. Und wer will heutzutage schon noch mit Standard HD filmen?
Hinweis: Gerade die sehr günstigen SD-Karten haben oft eine niedrige Geschwindigkeitseinstufung. Achten Sie beim Kauf immer auf den „Class“-Wert. Ist dieser nicht auf der Verpackung angegeben, dann lassen Sie die Finger von dieser Speicherkarte.
Wir haben die besten Erfahrungen mit SD-Karten vom Hersteller San Disk, Transcend und Samsung gemacht. Hier machen sie definitiv alles richtig.
Action-Cam im Test – objektive und unabhängige Testberichte
Die Redaktion vom Testsguide.de sucht für Sie im Netz nach seriösen und aktuellen Testergebnissen für die vorgestellten Produkte. Besonders empfehlenswert ist der umfangreiche Action Cam Test der Stiftung Warentest. Wir haben auch mehrere Action-Cams im Testbericht gehabt. Die Zusammenfassung finden Sie in dieser Tabelle:
Quelle | Testdatum | Produkte im Test | Link zum Testbericht | Anmerkung der Redaktion |
---|---|---|---|---|
Stiftung Warentest | 05/2017 | 53 Action-Cams, 256 klassische Camcorder Sony FDR-X3000R und Garmin VIRB Ultra 30 unter den Top-5 der Action-Cams | Zum Test | Download kostenpflichtig. |
Testsguide.de | 06/2018 | Die GoPro HERO6 Black Action-Cam bei uns im Test. | Zum Test | Unser Test ist natürlich frei zugänglich. |
Testsguide.de | 06/2018 | Hier hatten wir die Yi Discovery 4K Action-Kamera im Test. | Zum Magazin | Unser Test ist natürlich frei zugänglich. |
Touren-Fahrer | 03/2018 | 8 Action-Cams: 4 Kameras unter 300,- EUR und 4 Kameras über 300,- EUR Bei den Action-Cams über 300,- EUR ist GoPro Hero6 Black der Testsieger. | Zum Magazin | Magazin oder PDF kann kostenpflichtig gekauft werden. |
Digital Photo | 01/2018 | 8 Actionkameras GoPro Hero6 Black wird gelobt. Bei dem Test wird keine Endnote vergeben. | Zum Bericht | Freier Testbericht |
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