Überwachungskamera Guide mit Test-Übersicht und Empfehlungen
Die gute, heile Welt ist heutzutage leider eine Utopie. In den letzten Jahren sind die Statistiken verübter Einbrüche und Vandalismus regelrecht in die Höhe geschossen. Das Schlimme an den zunehmenden Straftaten ist, dass sie nicht mehr klischeehaft in dunklen Wäldern und auf verlassenen Straßen geschehen. Täter schrecken heute nicht mehr davor zurück, ihre Opfer daheim aufzusuchen.
Insbesondere ältere Menschen und alleinstehende Personen fühlen sich selbst oft zu Hause nicht mehr ganz sicher. Glücklicherweise steigt nicht nur die Zahl krimineller Übergriffe, sondern auch die Effizienz des technischen Fortschritts. Überwachungskameras zeichnen das Geschehen auf der Straße und dem Grundstück auf und bringen somit eine gewisse Geborgenheit zurück. Vorausgesetzt, die Produkte sind effektiv.
Wie verlässlich sind eigentlich Kameras? Diese Frage hat sich auch Stiftung Warentest gestellt und in der Ausgabe 10/2017 7 Überwachungskameras für Außenbereiche (Outdoor) genauer unter die Lupe genommen- teilweise mit einem nicht gerade zufriedenstellenden Ergebnis. Zahlreiche Modelle zeigten in den für den Test relevanten Kriterien deutliche Defizite. Allerdings konnten auch ein paar Geräte überzeugen. Diese werden im folgenden Artikel vorgestellt.
Wer sich beim Kauf einer Überwachungskamera hinsichtlich ihrer Qualität unsicher ist, findet im Anschluss an die Beschreibung der Testsieger eine hilfreiche Kaufberatung.
Inhaltsverzeichnis
Unsere Empfehlungen: Testsieger und bestplatzierten Kameras bei Stiftung Warentest & Co
Die folgenden Überwachungskamera konnten sich deutlich von der Menge abheben und gingen als Testsieger aus dem Vergleich hervor. Wichtige Kriterien waren unter anderem:
- die Kamera (40 %)
- die Handhabung (30 %)
- der Stromverbrauch (10 %)
- die Sicherheit (20 %)
- das Datensendeverhalten
Die nest Cam Outdoor Überwachungskamera – Testsieger Stiftung Warentest 10/2017
- Nachtsicht
- App- Steuerung
- Schwenk- Neige Mechanismus
- Mikrofon
- Outdoor Funktion
- Bewegungserkennung
- Gegensprechfunktion
Im Test funktionierten sämtliche Eigenschaften der nest Cam Outdoor tadellos. Auch das Einrichten ist dank der einfach verständlichen App selbst für Laien kein Problem.
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Einziges Manko: die Überwachungskamera wird nur von Magneten gehalten und lässt sich daher von Langfingern einfach entwenden. Insgesamt reichte es aber für Platz 1 mit der Endnote 2,2.
Wie Du die nest Cam einfach einrichtest im Video des Herstellers
Netatmo Presence Bullet-Kamera: Platz 2 mit guter Note im Test
Im Test konnte vor allem die Funktion überzeugen, verschiedene Objekte (Autos, Tiere, Menschen) zu unterscheiden. Die Bildqualität wurde ebenfalls gelobt, wenn diese auch etwas zeitverzögert ist.
Ein kleiner Minuspunkt bildet das etwas zu grelle Licht, insbesondere wenn die Kamera im Eingangsbereich eines Hauses montiert wird. Die Installation sollte durch Fachpersonal erfolgen. Insgesamt Note 2,5.
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NetGear Arlo Pro VMS4130 – einige gute Testberichte von Testmagazinen
- Nachtsicht
- App Steuerung
- Zoom
- Schwenk- Neige Mechanismus
- Bewegungserkennung
- Benachrichtigungsfunktion
- Geräuscherkennung
- Alarmsirene
- Gegensprechfunktion
- Outdoor Eignung
- Lautsprecher
- Mikrofon
Dem Testbericht zufolge waren es die zahlreichen Funktionen, das moderne Design sowie eine gute Bildqualität, die mit einer einfachen Montage einhergeht, die die Netgear Arlo Pro zum Testsieger machten. Das Gerät sei sehr kompakt und flexibel einsetzbar. Dennoch mussten die Tester auch bei diesem Modell kleine Abstriche feststellen: zum einen ist die Netgear Arlo pro in der Anschaffung sehr teuer, zum anderen weisen andere Geräte eine bessere Auflösung auf.
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Die beste Überwachungskamera kaufen: Unser Kaufguide
Du willst endlich sehen, was sich vor deinem Gartentor abspielt? Eine Überwachungskamera ist in jeder Hinsicht eine sinnvolle Anschaffung. Sicherlich bist du für den Ernstfall eines geplanten Einbruchs gerüstet. Manchmal erfüllt ein solches Gerät aber einfach nur den Zweck, die eigenen Kinder beim Spielen im Auge zu behalten, obwohl du im Haus anderen Tätigkeiten nachgehst. Aber was taugt ein Modell, auf dem du kaum etwas erkennst? Hier erfährst du, worauf du bei der Wahl der besten Überwachungskamera für Deine Ansprüche achten solltest.
Was sind Überwachungskameras?
Bei einer Überwachungskamera, auch Videokamera genannt, handelt es sich um ein elektrisches Gerät, welches es ermöglicht das Geschehen an einem bestimmten Ort – auch in Abwesenheit – mit verfolgen zu können. Wie ein menschliches Auge nimmt die Cam die bewegten Bilder naturgetreu auf und überträgt sie auf einen separaten Monitor. In erster Linie dienen diese Geräte zur Aufdeckung von Straftaten. Sie zeichnen das Verhalten von Menschen, Tieren und beweglichen Gegenständen auf.
Zumeist findest du Videokameras an öffentlichen Orten wie Bahnhöfen. Auch Geschäfte nutzen solche Modelle, um Diebstähle zu erkennen. Häufig finden Sie aber auch im privaten Umfeld Gebrauch. Sie sollen Menschen vor Einbrechern schützen. Selbstverständlich ist es nicht möglich, permanent auf den Bildschirm zu schauen, was angesichts der Wahrscheinlichkeit, Opfer eines Hausfriedensbruchs zu werden, auch ziemlich sinnlos ist.
Aber allein das Wissen, im Ernstfall auf Bildmaterial zur schnellen Aufdeckung zurückgreifen zu können oder bei verdächtigen Geräuschen nur einen kurzen Blick auf den Monitor werfen zu müssen, hilft. Die Möglichkeit sich zu vergewissern, dass doch nur der Wind in den Bäumen rauscht oder eine Katze über das Grundstück läuft, gibt vielen Menschen Sicherheit. Weiterhin wirken Überwachungskameras, wenn sie denn sichtbar platziert sind, abschreckend für Straftäter und besitzen somit eine präventive Wirkung.
Manchmal dienen die Kameras aber auch dem harmlosen Nutzen, Kleinkinder im Auge zu behalten. Hilfreich sind sie unter anderem, wenn das Baby schläft oder sich allein im Zimmer im Laufstall befindet. Um außergewöhnliche Vorkommnisse besser zu erkennen, besitzen viele Videokameras Extrafunktionen wie Lautsprechanlagen. Zu den möglichen Features erfährst du im Folgenden mehr.
Wenn du dir eine Überwachungskamera zulegen möchtest, solltest du aber immer den Datenschutz bedenken. Niemals darfst du ein solches Gerät benutzen, um die Privatsphäre einer dritten Person zu verletzen. Das Ausspionieren des Nachbargrundstücks ist eine Straftat!
Kamera für innen oder außen? Indoor oder Outdoor
Bei den Überwachungskameras unterscheidet man zwischen Kameras für den Innenbereich oder den Außenbereich. Während Indoor-Überwachungskameras auf keinen Fall Außen eingesetzt werden können, so könnte man theoretisch eine Outdoorkamera im Innenbereich trotzdem verwenden.
Denn Outdoor-Kameras sind natürlich absolut wasserdicht und viel robuster als die Geräte für die Garage oder im Haus. Dazu kommt natürlich das Problem mit der WLAN-Anbindung. Kameras für den Außenbereich haben wir meist einen stärkeren WLAN-Empfänger und Sender. Denn es sind größere Strecken zurückzulegen.
Bei zu großer Entfernung vom WLAN sollte man auf eine LAN-Kamera zurückgreifen. Hier wird die Kamera im Außenbereich über ein witterungsfestes Kabel mit dem Router verbunden. Wobei WLAN-Kameras natürlich viel komfortabler sind und in den allermeisten Fällen auch ausreichen.
Welche Funktionen haben die Überwachungsgeräte?
Hier sind die wichtigsten und brauchbarsten Funktionen aufgelistet und erklärt:
Nachtsicht-Funktion
Du hörst unheimliche Geräusche in der Nacht und spähst aus dem Fenster. Doch draußen ist alles dunkel. Dass die meisten Einbrüche bei Nacht oder in der Dämmerung erfolgen, ist kein Zufall. Die Dunkelheit bietet perfekten Schutz vor dem Erkannt werden. Mit einer Nachtsicht-Funktion heben sich Konturen auf dem Bildschirm aber genau ab, sodass du jede Bewegung deutlich wahrnehmen kannst. Besonders gute Modelle arbeiten mit Wärmedifferenzen, beispielsweise Infrarot-Licht.
App Steuerung
Du bist gerade nicht zu Hause und möchtest trotzdem wissen, was daheim gerade vor sich geht? Dank der sogenannten Cloud bist du stets mit dem Anschluss an deine Alarmanlage verbunden und kannst sie auch von unterwegs einsehen und steuern. Besonders nützlich ist das, wenn dir plötzlich einfällt, dass du deine Kamera nicht eingeschaltet hast, als du das Haus verlassen hast. Dies kannst du von jedem beliebigen Ort nachholen.
Zoom – nicht immer wirklich brauchbar
Ganz klar, der Mann dort auf der Aufnahme ist zweifellos der Einbrecher. Groß gewachsen, mittleren Alters und kräftig. Jedoch kommen bei dieser Beschreibung unzählige Menschen in Frage. Wie gut, dass du das Gesicht heranzoomen kannst. So entgeht dir kein Detail. Mit einer Zoom Funktion betrachtest du das Geschehen quasi wie durch eine Lupe. Bei schlechten Kameras sieht man allerdings dann nicht mehr so viel. Hier kommt es extrem auf die Qualität des Geräts an.
Schwenk-Neige Mechanismus
Diese Funktion erweitert dein Blickfeld. Die Videokamera filmt nicht nur starr eine einzige Stelle, du kannst das Objektiv bewegen und somit in nahezu alle Richtungen schauen.
Benachrichtigungsfunktion
Dieses Feature geht meistens mit einer App einher, ist aber leider nur bei sehr guten Modellen vorhanden. Sobald deine Videokamera eine Bewegung wahrnimmt, informiert sie dich über ein akustisches Signal. Besonders hilfreich ist dies, wenn der Dieb versucht, das Gerät abzumontieren. Dank der Benachrichtigungsfunktion hat er dabei keine Chance.
Gegensprechfunktion – gut zur Abschreckung
Dieses Feature kennst du von Türklingeln in Mehrfamilienhäusern oder an Gartentoren. Bei Überwachungskameras ist einen Gegensprechfunktion Auch ganz praktisch, da man so manchen Eindringling damit schon mal extrem abschrecken kann. Denn wer würde nicht nervös werden, wenn man die Personen darauf aufmerksam macht, dass die Polizei schon alarmiert und unterwegs ist. Selbst wenn das noch gar nicht der Fall wäre.
Geräuscherkennung – bei guten Kameras die Regel
Während gewöhnliche Kameras starr das Geschehen filmen, reagieren hochwertige Modelle auch auf Akustik. Gegebenenfalls schwenken sie das Objektiv in die Richtung, aus der das Geräusch kam.
Alarmsirene – nicht immer empfehlenswert
Eine empfehlenswerte Videokamera erkennt Lebewesen, die dein Grundstück betreten und löst einen Alarm aus, sobald sie deinem Haus zu nahe kommen. Auch diese Funktion dient sowohl deiner Kenntnisnahme, der Abschreckung des Störenfrieds als auch dem Schutz vor Diebstahl der Kamera. Das Problem dabei ist, dass hier auch viele Fehlalarme verursacht werden können. Nicht gerade angenehm, wenn man gerade im Urlaub ist und der Nachbar die Polizei alarmiert. Denn für den Einsatz müssen Sie dann in aller Regel bezahlen.
Verschiedene Arten und Typen
Auf dem Markt gibt es inzwischen eine große Anzahl verschiedener Arten und Typen von Überwachungskameras. Hier finden Sie eine tabellarische Übersicht der verschiedenen Geräte. Teilweise treten diese natürlich auch in Kombination auf.
Kamera-Typen | Erklärung |
---|---|
Dome Kameras | Dome Kameras sind runde Glaskuppeln, die direkt an der Wand oder Decke montiert werden. Sie wirken sehr abschreckend, da man nie genau weiß, in welche Richtung sie filmen. |
Infrarot Kameras | Diese Modelle kommen in der Dunkelheit zum Einsatz. |
Mini Kameras | Sie bestehen meist nur aus einem winzigen Mikrochip, der in (mobile) Geräte eingebaut werden kann. |
IP Kameras | IP Kameras sind über Kabel oder WLAN an ein Netzwerk angeschlossen. |
PTZ Kameras | PTZ Kameras lassen sich mithilfe verschiedener Steuerungen in unterschiedliche Richtungen schwenken. Sie sind vor allem nützlich, wenn die Überwachungszentrale dauerhaft besetzt ist. |
Stift Kameras | Stift Kameras sind sehr schmal und klein und daher nur schwierig zu entdecken. |
Spionage-Kamera | Eine versteckte Kamera wird häufig in andere Objekte wie Bewegungs- oder Rauchmelder integriert. |
WDR Kameras | Diese Geräte werden bei der KFZ Erkennung angewandt. Zwar funktionieren Infrarot Kameras im Dunkeln auch ohne andere Lichtquellen, an Auto Kennzeichen wird das Licht jedoch reflektiert. WDR Kameras sind hier effektiver. |
Wärmebild Kameras | Sie arbeiten mit Thermografie, stellen unterschiedliche Temperaturen also farblich dar. So können auch Objekte ausgemacht werden, die sich hinter einem Gegenstand verbergen. |
4K Kameras | Diese Modelle verfügen über eine sehr bemerkenswerte Auflösung und ein extrem weites Blickfeld. |
Unser Kaufratgeber – Auf diese Details sollten Sie achten
Wie du siehst, gibt es zahlreiche unterschiedliche Varianten der Überwachungskameras. Aber welche ist nun die Beste für dich? Um das heraus zu finden, solltest du dich an dem folgenden Kaufratgeber orientieren.
Zunächst einmal solltest du dich fragen, welche Größe deine Kamera haben sollte. Möchtest du sie an der Wand installieren oder bei dir tragen? Darüber hinaus ist entscheidend, ob du das Gerät eher für Freizeitzwecke oder für deine Sicherheit nutzen möchtest. Je nachdem, wofür du dich entscheidest, variiert der Kaufpreis.
Folgende Merkmale sollte das Überwachungsgerät aber unbedingt aufweisen, beziehungsweise nicht aufweisen:
- eine perfektionierte Zoom Funktion ist oft überflüssig. Häufig liefert das Modell dann nur noch unscharfe Bilder.
- um unscharfe Aufnahmen zu vermeiden, solltest du auf eine Full-HD-Auflösung achten. Die oben erwähnten 4K Kameras besitzen noch mehr Bildqualität.
- auch ein Bildstabilisator ist wichtig, jedoch ist dieses Merkmal mittlerweile Standard bei allen Modellen (gleiches gilt für die Foto-Funktion und das aufklappbare Display).
- für die Dunkelheit empfehlen wir Infrarot-Kameras, wobei WDR Modelle noch besser sind.
- nutzt du deine Cam sehr häufig, ist eine WiFi Anbindung unabdingbar.
- eine Videobearbeitung, sowie Zeitraffer und Zeitlupe, ermöglichen dir kleine Spielereien für den Freizeitbereich.
- letztendlich sind auch Zubehör- Schuhe als Extraausstattung erhältlich. Sie sind zwar brauchbar, aber nicht unbedingt notwendig.
Überwachungskameras im Test – Die unabhängigen Testberichte im Überblick
Um die passende Kamera ausfindig zu machen, empfiehlt es sich, sich über Testsieger und gut platzierte Geräte in unabhängigen Testberichten zu informieren. Dafür solltest du allerdings nur seriöse Testmagazine heranziehen. Im Folgenden findest du eine Liste mit zuverlässigen Tests, auf deren Urteile du dich verlassen kannst. In unseren Empfehlungen ist auch der Testsieger von Stiftung Warentest (10/2017) mit dabei.
Quelle | Testdatum | Getestete Produkte | Link zum Testbericht | Anmerkungen der Redaktion |
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Stiftung Warentest | 10/2017 | Insgesamt hat die Stiftung Warentest im Oktober 2017 7 Überwachungskameras für draußen und 9 Überwachungskameras für drinnen getestet. Testsieger für den Außenbereich wurde die nest Cam Outdoor. | Zum Test | Der Download als PDF ist kostenpflichtig. |
connect | 11/2017 | Im November 2017 hat das Magazin connect mehrere Überwachungskameras getestet. Die Beste im Test war die TP-Link NC 450. | Zum Test | Frei zugänglich. |
Fazit zum Guide
Ob du dein Grundstück vor Einbrechern schützen, dein Kleinkind beim Spielen und Schlafen überwachen oder in deiner Freizeit Filme drehen möchtest, eine Überwachungskamera ist immer eine sinnvolle Anschaffung. Je nach Verwendungszweck findest du im Handel unterschiedliche Modelle, die sich auch im Hinblick auf die Auflösung, die Zusatzfunktionen und das Zubehör unterscheiden. Wenn du dir nicht sicher bist, welcher Camcorder sich am besten für deinen Bedarf eignet, orientierst du dich am besten an den Testsieger Empfehlungen seriöser Unternehmen wie Stiftung Warentest.
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