Schatzsuche mit Metalldetektor – Anleitung zum Sondeln für Anfänger
Eine Schatzsuche ist längst nicht nur ein aufregendes Vergnügen für Kinder. Auch Erwachsene finden großen Gefallen an der Jagd nach Bodenschätzen. Allerdings gehen sie dabei etwas professioneller vor. Statt der altbekannten Schatzkarte mit dem Kreuz an der vielversprechenden Stelle behelfen sie sich mit einem Metalldetektor. Das sogenannte Sondeln bedarf ein wenig Übung. Nur mit dem gewissen Know-how und einem richtig eingestellten Gerät ersparst du dir unnötige Ausgrabungen.
Inhaltsverzeichnis
Vorbereitung der Schatzsuche
Die richtige Einstellung des Metalldetektors
Mit einem Metalldetektor bist du fast immer erfolgreich. Zweifelhaft ist nur, ob es sich bei dem gefunden Objekt auch wirklich um einen brauchbaren Gegenstand oder doch nur um Schrott handelt. Die richtige Einstellung des Metallsuchgeräts und die Erkennung der entsprechenden Frequenzen sind deshalb grundlegend, um Zeit bei der Suche zu sparen.
Die folgende Anleitung gilt für sämtliche Geräte mit Ausnahme von Modellen mit akustischer Metallunterscheidung.
Die ersten Schritte
- achte darauf, dass sich bei der Diskrimination keine Gegenstände aus Metall in deiner näheren Umgebung befinden, damit sie deine Einstellung nicht beeinflussen
- die Empfindlichkeitseinstellung kannst du zunächst außen vor lassen
- drehe nun den Regler ganz nach links auf Null, um ihn auf Disk oder Diskri einzustellen
- dann nimmst du ein herkömmliches Eisenteil zur Hand. Geeignet sind Nägel, Feuerzeuge oder ähnliches, eben alles worauf du bei deiner Suche im Freien stoßen könntest. Dieses bewegst du nun mit schnellen Handbewegungen in einem Abstand von etwa 10 cm vor oder wahlweise auch hinter der Spule von links nach rechts
Bereits jetzt kannst du feststellen, ob dein Diskriminator einsatzbereit ist. Reagiert der Detektor nämlich nur schwach oder sogar gar nicht auf das billige Eisenstück, besitzt er bereits die richtige Einstellung. Um sicher zu gehen, solltest du dennoch eine Probe durchführen.
- nehme dazu ein Geldstück oder metallischen Schmuck
- führe die gleiche Bewegung wie mit dem Eisenstück aus
- der Klang muss sich deutlich von der voherigen Probe unterscheiden
Den Diskriminator sensibilisieren
Kannst du die beiden Töne nur schwer auseinander halten, musst du den Regler weiter anpassen.
- verwende nun erneut das billige Eisenstück
- halte es vor die Spule und drehe den Regler dabei nach rechts
- erst wenn kein deutlicher Ton mehr erklingt, ist die richtige Einstellung gefunden
Hinweis: Ein leichtes Bröckeln oder Knarren ist völlig normal. Du kannst deinen Metalldetektor sogar so weit sensibilisieren, dass er sogar Alufolie als Müll erkennt. Für Anfänger ist das aber häufig nicht nötig.
Das Sondeln kann beginnen
Hast du deinen Metalldetektor erfolgreich programmiert, kann es endlich losgehen. Beschränke dich bei der Suche zunächst auf eine kleinere Fläche. Wichtig ist, dass du diese sehr intensiv abtastest. Am besten ist es, wenn sich die Flächen überlagern. Eine genaue Erkenntnis, um was es sich bei deinem Fund handelt und wie tief es in der Erde liegt, kommt mit der Erfahrung. Die oberste Regel beim Sondeln lautet: Habe Geduld.
Die Pinpointing Technik
Bei der Pinpointing Technik handelt es sich um eine besondere Bewegung, die das Auffinden eines Objekts erleichtert. Dabei schwenkst du die Spule auf einer eng begrenzten Fläche vorsichtig von links nach rechts, wobei zeitgleich eine Vorwärts- Rückwärts Bewegung erfolgt. Halte dabei eine Geschwindigkeit von etwa ein Schwenk binnen einer Sekunde ein. Merke dir die Stelle, an der der Ton am deutlichsten war. Anschließend führst du die Bewegung in die entgegen gesetzte Richtung aus. Dort, wo sich die Signale überschneiden, liegt das Objekt verborgen.
Für das genaue lokalisieren ist ein Pinpointer eine gute Ergänzung zu einem Metallsuchgerät. Ein Pinpointer zeigt die Lage des Objekts sehr viel genauer an und spart damit Mühe und Zeit beim Ausgraben des Fundstücks. Wir empfehlen als Metalldetektor den Garrett Ace 250 und als Pinpointer den Garrett Pro-Pointer AT.
Die Ausgrabung
Herzlichen Glückwunsch, du hast deinen ersten Schatz gefunden. Mit Sicherheit willst du ihn gleich ans Tageslicht befördern. Doch auch hier musst du vorsichtig vorgehen. Immerhin kann überstürztes Buddeln den Fund schnell beschädigen. Beachte also folgende Tipps beim Ausgraben:
Tipps zum richtigen Ausgraben
Fange nicht direkt über dem Schnittpunkt der Signale an, zu graben. Ansonsten besteht ein hohes Risiko, das Fundstück zu beschädigen. Die richtige Vorgehensweise sieht wie folgt aus:
- lege deinen Metalldetektor aus der Hand
- beginne, ein paar Zentimeter neben der georteten Stelle zu graben
- du darfst nichts metallisches (Ringe, Uhren) an den Händen tragen
- befreie den Aushub nicht direkt von der Erde (Beschädigungsgefahr), sondern schwenke ihn leicht vor der Spule hin und her (ob du dabei die Ober- oder die Unterseite der Spule wählst, spielt keine Rolle)
- am besten platzierst du als Rechtshänder die Spule zu deiner Rechten und gräbst mit der linken Hand (als Linkshänder führst du es dementsprechend seitenverkehrt aus)
Fehler, die du unbedingt vermeiden solltest
Anfänger können es oft kaum erwarten, ihren ersten Schatz in den Händen zu halten. Doch bei all der Euphorie neigen die meisten dazu, Fehler beim Sondeln zu machen. Gehe deshalb immer vorsichtig vor und verinnerliche diese häufigsten Fehler, um bei der Suche auch wirklich erfolgreich zu sein:
Fehler Nr. 1: Du führst die Sonde zu hoch über den Boden
Selbst bei Profis wird diese falsche Führung der Spule noch beobachtet. Du bist noch Anfänger? Umso besser. Dann solltest du dir das falsche Verhalten gar nicht erst angewöhnen. Achte von Anfang an darauf, die Spule ganz nah über die Grasnarbe zu führen. Zum einen erhöht dies die Chancen, auch Metall unter dicken, undurchlässigen Erdschichten zu finden, zum anderen dringt das Magnetfeld der Spule so umso tiefer in den Erdboden.
Fehler Nr. 2: Falsches Schwenken der Spule
Beim Sondeln spielst du kein Minigolf! So lustig das klingen mag, häufig kommt man in Versuchung, die Spule nach einem Schwenk wie beim Pendeln nach oben zu heben. Dieser Fehler kostet nicht nur sehr viel Fläche, die unertastet bleibt, sondern verursacht auch Muskelkater in den Handgelenken und Armen. Eine Begleitung kann helfen, durch Beobachtung die falsche Führung zu verbessern.
Fehler Nr. 3: Zu große Schritte
Beim Sondeln geht es nicht um Schnelligkeit. Wer ein normales Schritttempo wie beim Spazierengehen an den Tag legt, wird die Hälfte übersehen. Für Anfänger ist ein Strand oder ein Acker daher der perfekte Ort, um kleine Schritte zu üben. Hier bleiben die Spuren im Sand zurück. Anhand der Abdrücke kannst du dein Tempo überprüfen. Es muss fast so aussehen, als hättest du einen Gegenstand hinter dir hergezogen. Optimal ist es, wenn sich die Fußspuren so überlappen, dass sie nicht mehr deutlich voneinander zu trennen sind.
Fehler Nr.4: Zu schnelles oder zu langsames Pendeln
Genau wie deine Schritte muss auch die Spule langsam, jedoch nicht zu langsam, über den Boden gleiten. Das liegt an der Bauart der meisten Geräte. Nur bei der richtigen Schwenkgeschwindigkeit können sie optimal arbeiten. Orientiere dich am besten an dem Richtwert ein Schwenk pro Sekunde.
Fehler Nr. 5: Ein falsch eingestellter Metalldetektor
Achte bei der Programmierung deines Geräts nicht nur auf die Sensibilität, sondern auch auf die richtige Länge. Diese ist optimal, wenn dein Arm nicht völlig durchgestreckt ist. Außerdem sollte das Ende der Spule etwa 50-70 cm von deiner Zehspitze entfernt über den Boden gleiten. Bei einem zu kurzen Abstand läufst du Gefahr, deine Schuhe zu orten. Womöglich besitzen diese Metallteile an Schnürsenkeln oder deren Ösen. Ein zu lang eingestellter Diskriminator mindert auf Dauer den Tragekomfort. Allgemein ist es wichtig, dass dir der Metalldetektor nicht zur Last wird. Ein angenehmes Gehen sollte stets möglich sein.
Nicht zuletzt entscheidet auch die Position der Spule über die Erfolgsquote. Nur die richtige Einstellung macht eine flächendeckende Suche möglich. Achte darauf, dass sie parallel zum Boden steht. Bei der Vorbereitung stellst du sie einfach flach auf den Boden und gibst mit deinem Fuß etwas Nachdruck. So eingestellt findet sie bestimmt etwas.
Hilfreiches Zusatz Zubehör
Hast du das Sondeln als dein neues Hobby entdeckt? Dann lohnt es sich, deinen Diskriminator noch um einige Zusatzteile zu ergänzen, die bei der Ortung behilflich sind. Folgende Extras sind empfehlenswerte Anschaffungen:
- eine Pinpointer Sonde, optimiert die Ortung der genauen Lagestelle eines Fundes
- eine DD Suchspule, spezielle Suchspule für flächendeckendes Sondeln
- alternativ zu einem Mono- Frequenz Suchdetektor: ein Mehr- Frequenz Suchdetektor, für alle Müßiggänger, die langsame Schwenkbewegungen bevorzugen
- ein Spulenschutz (falls nicht bereits in der Grundausstattung vorhanden), damit die Suchspule keinen Schaden nimmt, wenn sie Steine oder harten Boden schrammt
Unser Fazit
Das Sondeln als Hobby wird auch in Deutschland immer beliebter. Es bietet Spannung, frische Natur und Spaß. Außerdem findet man ab und zu tatsächlich interessante, und seltener auch wertvolle Gegenstände. Doch wer zum ersten Mal etwas ausgräbt, den überfällt oft das Fieber. Wichtig ist eine gute Grundausstattung. Wir würden zum Einstieg nicht gleich eine teure Profi-Ausstattung kaufen. Für den Anfang tut es auch ein Einsteigermodell. Allerdings sollten Sie Ihr Geld auch nicht für einen 60 € Metalldetektor rauswerfen, der ihnen den Spaß an diesem Hobby schnell vermiesen wird.
Unsere Metallsuchgeräte Empfehlungen finden Sie in unserem großen Guide. Hier haben wir auch alle Informationen zu diesen Geräten zusammengestellt. Schauen Sie doch einfach mal rein.
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