Die Spülmaschine zieht kein Wasser – Warum der Geschirrspüler kein Wasser bekommt
Der Tisch ist abgeräumt und das schmutzige Geschirr in der Spülmaschine verstaut. Jetzt noch schnell den Reiniger einfüllen, das Programm einschalten und den Startknopf drücken. Bei dem vertrauten Geräusch von einfließendem Wasser kannst du nun die Küche verlassen. Die Horrorvorstellung jedes Spülmaschinenbesitzers: Das Geräusch bleibt aus und der Geschirrspüler zieht kein Wasser.

Bevor vor deinem geistigen Auge nun teure Kundendienstrechnungen und Berge von per Hand gespülten Tellern auftauchen, gibt es einige Ursachen für den Defekt, die du selbst reparieren kannst.
Inhaltsverzeichnis
1. Ursache: Wasserhahn defekt
Zunächst solltest du überprüfen, ob der Wasserhahn, aus dem das Wasser für die Spülmaschine kommt, aufgedreht ist. Er befindet sich meistens unter der Spüle. Allerdings verstellt man den Wasserhahn relativ selten und so ist es wahrscheinlicher, dass die Ursache im Innenleben des Hahns zu finden ist. Ob er wirklich der Grund für das fehlende Wasser ist, kannst du leicht herausfinden:
Eimertest – wie viel Wasser kommt aus dem Wasserhahn
Stelle einen Eimer unter den Wasserhahn und dreh ihn voll auf. Innerhalb von 15 Sekunden sollten nun mindestens 5 Liter Wasser in den Eimer gelaufen sein. Ist dies nicht der Fall, liegt das Problem im Wasserhahn.

So kannst du es beheben:
- Wichtig: Drehe zuerst den Hauptwasserhahn zu. Den findest du meistens neben dem Wasserzähler.
- Um das Restwasser in den Rohren ablaufen zu lassen, öffne den Wasserhahn an der Spüle.
- Stelle einen Eimer unter den Spülmaschinenwasserhahn. Mit einem um den Wasserhahn gewickelten Geschirrtuch kannst du das Wasser gezielt in den Eimer lenken.
- Schraube nun den Drehknauf des Wasserzulaufs ab und drehe das dahinterliegende Innenteil des Wasserhahns heraus.
- Je nach Zustand kannst du das Innenteil nun reinigen oder ersetzen. Du findest es für wenig Geld im Baumarkt oder beim Fachhändler. Mit Schleiffließ lassen sich aber Verschmutzungen und Kalk auch bei dem alten Teil noch gut beseitigen.
- Am besten fettest du die Teile danach noch mit lebensmittelechtem Fett, wie Silikonfett aus dem Baumarkt, ein.
- Baue den Wasserhahn wieder zusammen und drehe den Haupthahn wieder auf.
2. Ursache: Schläuche verstopft oder geknickt

Hat dein Wasserhahn jedoch den Eimertest bestanden, gilt es weiter auf Ursachenforschung zu gehen. Weitere Gründe für den Defekt deines Geschirrspülers können abgeknickte oder verschmutzte Schläuche sein. Beim Neueinbau der Maschine kann es passieren, dass die Schläuche versehentlich geknickt werden.
Bei älteren Geräten ist dagegen die Verschmutzung der Schläuche wahrscheinlicher. Speisereste, Fette und Schmutz können sich im Ablaufschlauch ablagern und ihn verstopfen. Das Gerät blockiert dann automatisch die Wasserzufuhr. Für die Beseitigung beider Ursachen muss erst einmal die Spülmaschine ausgebaut werden.
Ausbau des Geschirrspülers: So geht’s
- Wenn du eine Einbauküche hast, entferne die Sockelleiste vor dem Gerät.
- Löse die Schrauben, die die Spülmaschine mit der Arbeitsplatte oder danebenstehenden Schränken verbinden.
- Jetzt kannst du sie vorsichtig nach vorne ziehen.
Abgeknickte Schläuche überprüfen
- Um zu überprüfen, ob die Schläuche abgeknickt sind, brauchst du die Maschine nur ein kleines Stück zu verschieben. Es reicht, wenn du den Zu- und Ablauf sehen kannst.
- Öffne nun den Schrank, in dem die Anschlüsse deines Geschirrspülers liegen.
- Ziehe vorsichtig an dem Zulauf- und an dem Ablaufschlauch. Wenn du den Schlauch komplett im Blick hast, kannst du jetzt sehen, ob er irgendwo geknickt ist. Siehst du ihn nicht komplett, schalte die Spülmaschine ein. Sobald du den Knick durch dein Ziehen beseitigt hast, sollte das Wasser wieder einlaufen.
- Schiebe den Geschirrspüler vorsichtig wieder in die richtige Position. Achte dabei darauf, dass es nicht zu neuen Blockaden kommt.
- Verschraube das Gerät erneut und bringe die Sockelleiste wieder an.
Verschmutzte Schläuche vorhanden?

- Schließe den Wasserhahn der Spülmaschine und ziehe den Stecker.
- Baue das Gerät, wie oben beschrieben, aus.
- Der Ablaufschlauch führt vom Geschirrspüler zum Siphon der Spüle. Montiere beide Seiten ab und fange eventuelle Wasserreste mit einem Eimer oder Geschirrtuch auf.
- Spüle den Schlauch mit heißem Wasser und Spülmittel durch. Bei einer hartnäckigen Verstopfung hilft nur ein Ersatzteil.
- Schraube den Schlauch an seinem Anschluss und an der Maschine wieder fest.
- Schiebe das Gerät an seinen Platz und achte darauf, dass die Schläuche nicht geknickt werden.
- Schraube den Geschirrspüler wieder fest und montiere die Sockelleiste.
3. Ursache: Auslaufventil defekt oder verrostet
Auch das Auslaufventil des Wärmetauschers kannst du eigenhändig überprüfen. Ist das Ventil verrostet oder defekt, muss es ausgetauscht werden.
Auslaufventil ausbauen und prüfen
- Ziehe den Stecker und baue das Gerät aus.
- Um an das Auslaufventil heranzukommen, musst du zusätzlich noch die linke Seitenwand der Maschine abschrauben.
- Stehst du seitlich vor der Spülmaschine, findest du das Auslaufventil unten rechts.
- Da eventuell Wasser herauslaufen kann, lege Geschirrtücher auf den Boden.
- Drehe das Ventil um 90 Grad und ziehe es heraus.
- Nun kannst du prüfen, ob die Oberfläche beschädigt oder verrostet ist.
- Baue das Ersatzteil ein, schraube die Seitenwand fest und baue die Maschine wieder ein.
Nichts hilft: Herstellergarantie prüfen
Es gibt noch mehr Ursachen, warum Geschirrspüler plötzlich kein Wasser mehr ziehen. Ein defektes Magnetventil, Probleme mit dem Aquastopp, der Pumpe oder anderen elektronischen Bauteilen können die Maschine ebenso außer Gefecht setzen. Sollte das Gerät beispielsweise brummen, anstatt Wasser einlaufen zu lassen, ist vermutlich das Magnetventil die Ursache.
Pumpt der Geschirrspüler das Wasser aus dem alten Spülvorgang nicht ab, ist die Wasserzufuhr auch automatisch blockiert. Für diese komplizierteren Probleme empfiehlt es sich jedoch, einen Fachmann zu rufen.
Fällt die Spülmaschine noch in die Herstellergarantie, ist dies sogar kostenlos. Die Garantie verfällt jedoch, wenn man sich selbst an den elektronischen Teilen zu schaffen macht. Ist der Garantieanspruch erloschen, gilt es abzuwägen, ob sich die Reparatur durch den Kundendienst lohnt oder eine Neuanschaffung sinnvoller ist.
Unser Fazit
Wenn deine Spülmaschine plötzlich ihren Dienst quittiert und kein Wasser mehr zieht, sind nicht gleich teure Reparaturkosten fällig. Manche Ursachen lassen sich leicht selbst beheben und mit kleinem Geld für Ersatzteile halten sich die Kosten in Grenzen. Ein verkalkter Wasserhahn, abgeknickte oder verschmutzte Schläuche oder ein in die Jahre gekommenes Auslaufventil kannst du mit ein bisschen Einsatz leicht selbst reparieren. Bei allen komplizierteren Ursachen, vor allem innerhalb des Garantieanspruchs, empfiehlt es sich aber dennoch, den Fachmann zurate zu ziehen.