Richtig bügeln lernen – Die ultimative Bügelanleitung für Anfänger
Eigentlich ist Bügeln ganz einfach. Trotzdem halten es viele für kompliziert. Dabei ist das richtige Bügeln gar kein Hexenwerk. Mit unserer Bügelanleitung für Anfänger und einigen Tipps für Fortgeschrittene und Profis wird Deine Wäsche im Handumdrehen glatt.

Inhaltsverzeichnis
Die richtige Ausrüstung für perfekte Bügelergebnisse
Eine gute Dampfbügelstation kann den Unterschied zwischen mühsamer Plackerei und entspanntem Bügeln ausmachen. In unserem umfassenden Testbericht findest Du die aktuellen Testsieger mit detaillierten Vergleichen und Bewertungen:
Dampfbügelstation Test: Die 6 besten Modelle im Vergleich | Stiftung Warentest Testsieger
Jede Woche das gleiche: Die Wäsche muss wieder gewaschen werden, danach aufgehängt oder in den Trockner, und dann ist das unbeliebte Bügeln an der Reihe. Denn laut mehreren Umfragen ist das Bügeln bei den Hausarbeiten ganz klar eine der unbeliebtesten Tätigkeiten. Dabei wird das Ganze mit ein paar Tipps und Tricks ganz einfach und geht leicht von der Hand.

Das Wichtigste in Kürze:
- Richtige Vorbereitung vor dem Bügeln spart Zeit und Mühe
- Textilien nach Bügeltemperatur sortieren
- Die richtige Technik sorgt für knitterfreie Ergebnisse
- Ein Dampfbügeleisen oder eine Dampfbügelstation erleichtert die Arbeit erheblich
- Mit den richtigen Einstellungen und Techniken schonst Du Deine Kleidung
Unsere 12 Profi-Tipps und Tricks zum Wäsche bügeln
Vorab wollen wir erst einmal die besten Tipps und Tricks aufzeigen, mit denen das Wäsche bügeln viel einfacher und schneller geht.

Tipp 1: Die Wäsche richtig trocknen
Wer sich viel Arbeit beim Bügeln ersparen will, der sollte die Wäsche richtig trocknen. Denn schon beim Aufhängen auf dem Wäscheständer oder an der Wäscheleine kann man sich richtig viel Arbeit beim Bügeln ersparen. Wichtig ist nämlich, dass Du die Wäsche am Saum auffängst. Denn hier kannst Du später die Abdrücke der Wäscheklammern viel leichter aus der Wäsche herausbügeln. Wer die Abdrücke mitten auf dem T-Shirt hat, der wird beim Bügeln mehr Zeit investieren müssen.
Profi-Tipp zum Aufhängen:
Schüttele Deine Wäsche kräftig aus, bevor Du sie aufhängst. Dies löst bereits viele Falten und erleichtert das spätere Bügeln erheblich. Hemden und Blusen solltest Du direkt nach dem Waschen auf einen Bügel hängen – manche benötigen dann gar kein Bügeln mehr!
Tipp 2: Die Wäsche richtig vorsortieren

Beim Bügeln ist eine Vorsortierung der Wäsche ratsam. Der Profi sortiert hier nach Bügeltemperaturen. Denn verschiedene Wäschestücke müssen mit verschiedenen Temperaturen gebügelt werden. Zumindest wenn man es sich etwas einfacher machen möchte.
Dazu gehst Du wie folgt vor:
- Als erstes sortierst Du Deine feineren Wäschestücke heraus. Diese werden mit niedrigen Temperaturen gebügelt. Höhere Temperaturen vertragen diese Textilien schlecht und deshalb solltest Du das vermeiden, wenn Du noch lange Freude an Deinen Klamotten haben möchtest.
- Als nächstes werden die etwas dickeren Klamotten aussortiert. Diese werden mit etwas höherer Temperatur gebügelt, damit man schneller vorankommt.
- Als letztes wird Baumwolle und Leinen heraus sortiert. Diese Materialien können auf höheren Temperaturen gebügelt werden. Damit kommst Du beim Bügeln viel schneller voran.
- Der Vorteil dieser Vorsortierung ist, dass Du beim Bügeln nicht immer die Temperatur am Bügeleisen ändern musst. Erstens reagiert die Bügelsohle nicht sofort auf Temperaturstufen-Änderungen, und zum anderen müsstest Du bei jedem Bügelteil wieder darüber nachdenken. Eine Sortierung der Bügelwäsche spart hier jede Menge Zeit und Arbeit.
Tipp 3: Verwende beim Waschen Weichspüler
Auch wenn es bei vielen „Ökos“ inzwischen verpönt ist, so macht Dir ein Weichspüler in der Waschmaschine das Leben beim Bügeln tatsächlich einfacher. Beachte allerdings bei diesem Tipp, dass Du mit Weichspüler gewaschene Wäsche nicht im Trockner trocknen solltest (Zum Wäschetrockner Guide). Durch die Verwendung eines Weichspülers wird die Wäsche viel weicher und lässt sich damit einfacher bügeln. Es entstehen weniger Falten und Abdrücke.
Tipp 4: Verwende die Dampffunktion regelmäßig

Nahezu jedes Bügeleisen hat heutzutage eine Dampffunktion. Wenn Du hartnäckigere Falten und Abdrücke auf den Textilien hast beim Bügeln, dann solltest Du diese Funktion auch einmal benutzen. Denn mit etwas Dampf auf der Wäsche gehen die Falten und Abdrücke viel besser heraus. Bei hartnäckigen Fällen hilft ein Extra-Dampfstoß bei einer Dampfbügelstation.
Wusstest Du?
Moderne Dampfbügelstationen erzeugen bis zu 8 bar Dampfdruck und liefern Dampfstöße von über 600 g/min. Diese Leistung erleichtert das Bügeln selbst dickster Stoffe und hartnäckigster Falten erheblich. Zum Vergleich: Ein herkömmliches Dampfbügeleisen schafft meist nur etwa 30-50 g/min.
Tipp 5: Inverstiere in ein gutes Bügelsystem bei regelmäßigem Bügeln
Wer eine Familie hat und viel und regelmäßig bügelt, der sollte tatsächlich über den Kauf einer hochwertigen Dampfbügelstation nachdenken. Diese Geräte erleichtern das Bügeln enorm. Denn zum einen haben sie einen stärkeren Dampfdruck und der Dampferzeuger arbeitet schneller. Außerdem haben sie einen größeren Wassertank, sodass Du während des Bügelns nicht dauernd Wasser nachfüllen musst. Bei besonders hartnäckigen Falten hilft der stärkere Dampfstoß, der enorm hilfreich ist bei stark zerknitterten Klamotten.
Tipp 6: Drehe Deine Wäscheteile vor dem Bügeln auf links

Gerade bei dunkler Wäsche ist das ein wichtiger Bügeltipp. Drehe Deine Wäsche vor dem Bügeln auf links, so dass die Innenseite nach außen kommt. Damit schonst Du Deine Klamotten und hast länger Freude daran. Besonders empfindliche Stoffe und bedruckte Textilien profitieren von diesem Trick, da sie weniger direkter Hitze ausgesetzt sind.
Tipp 7: Beachte die Stoffsymbole
Die wichtigsten Bügelsymbole:
- ⬤ (kein Punkt) – Nicht bügeln
- ⬤ (ein Punkt) – Niedrige Temperatur (max. 110°C) – Synthetik, Acryl, Polyamid
- ⬤⬤ (zwei Punkte) – Mittlere Temperatur (max. 150°C) – Wolle, Seide, Polyester
- ⬤⬤⬤ (drei Punkte) – Hohe Temperatur (max. 200°C) – Baumwolle, Leinen
- ⬤ mit X – Nicht dämpfen
Jedes Kleidungsstück hat ein Etikett mit einem Bügelsymbol, das die empfohlene Temperatur angibt. Diese Symbole zu kennen und zu beachten, bewahrt Deine Kleidung vor Schäden und führt zu besseren Bügelergebnissen.
Tipp 8: Besondere Vorsicht bei Acryl und Synthetik
Klamotten und Textilien aus Acryl haben eine Besonderheit: Der Stoff verzieht sich bei Feuchtigkeit und Wärme. D.h. genau beim Bügeln, wenn Du einen Dampfstoß verwendest. Beim Bügeln solltest Du darauf achten, Dein Bügeleisen nicht stark zu bewegen und schon gar nicht mit Druck auf dem Material. Am besten das Bügeleisen auf das Wäscheteil drücken und nicht bewegen. Bevor Du dann das Wäscheteil neu positionierst auf dem Bügelbrett, bitte das Material abkühlen lassen. Sonst verzieht sich Dein schönes neues Kleidungsstück und Du kannst es im Prinzip wegschmeißen.
Tipp 9: Die richtige Bügeltechnik für verschiedene Kleidungsstücke

Hemden und Blusen:
- Beginne mit dem Kragen – von den Ecken zur Mitte
- Dann die Manschetten und Ärmel – öffne die Knöpfe
- Bügle die Schulterpartie
- Zum Schluss den Vorder- und Rückteil
Hosen:
- Starte mit den Taschen und dem Hosenbund
- Danach ein Hosenbein auf dem Bügelbrett ausbreiten und bügeln
- Beim zweiten Hosenbein genauso verfahren
- Zum Schluss beide Hosenbeine übereinanderlegen und die Bügelfalte setzen
T-Shirts und Pullover:
- Beginne am Saum und arbeite Dich nach oben
- Dann Ärmel bügeln – vom Saum zur Schulter
- Bedruckte Bereiche auf links bügeln oder ein Bügeltuch verwenden
Tipp 10: Verwende die richtige Unterlage

Ein gutes Bügelbrett ist die halbe Miete! Es sollte stabil, höhenverstellbar und idealerweise mit einer dicken, weichen Auflage versehen sein. Bei modernen Dampfbügelstationen mit hoher Dampfleistung lohnt sich die Investition in ein aktives Bügelbrett mit Absaug- und Gebläsefunktion. Diese leiten den überschüssigen Dampf ab und fixieren die Wäsche, was das Bügeln deutlich erleichtert.
Tipp für Profis:
Wenn Du die Bügelzeit noch weiter verkürzen möchtest, lohnt sich die Anschaffung einer Dampfbügelstation mit OptimalTEMP-Technologie. Diese Systeme stellen automatisch die ideale Temperatur für jeden Stoff ein – ohne manuelle Anpassung oder Vorsortierung. So kannst Du eine gemischte Wäscheladung ohne Unterbrechung bügeln, von empfindlicher Seide bis zu robuster Jeans.
Tipp 11: Halte Dein Bügeleisen oder Deine Dampfbügelstation in Schuss

Regelmäßige Pflege und Entkalkung Deines Bügeleisens oder Deiner Dampfbügelstation sind entscheidend für gleichbleibend gute Ergebnisse:
- Bei normalem Leitungswasser: Alle 3 Monate entkalken
- Bei sehr hartem Wasser: Alle 1-2 Monate entkalken
- Die Bügelsohle regelmäßig mit einem feuchten Tuch reinigen
- Nach dem Bügeln Wasser aus dem Tank entleeren
- Kabel und Schlauch locker aufwickeln, nicht knicken
Eine ausführliche Anleitung zum Entkalken findest Du in unserem Ratgeber zum Entkalken von Bügeleisen.
Tipp 12: Die Wäsche richtig einräumen
Wenn Du Dir schon so viel Arbeit mit dem Bügeln der Wäsche gemacht hast, dann solltest Du danach Deine Klamotten richtig zusammenfalten und gegebenenfalls auf einen Wäschebügel hängen. Wichtig ist allerdings, dass Du davor die Teile abkühlen lässt. Denn wenn Du sie noch ganz warm zusammenlegst, dann bilden sich schnell wieder Falten an den Schnittstellen.
Ein Blick in die Geschichte – Vom Plätteisen zur Dampfbügelstation

Bevor wir zu den modernen Bügeltechniken kommen, lohnt sich ein kurzer Blick in die Geschichte des Bügelns:
- Antike bis Mittelalter: Bereits im alten China wurden erhitzte Metallpfannen zum Glätten von Seide verwendet
- 17. bis 19. Jahrhundert: Schwere Bügeleisen aus Gusseisen wurden auf dem Herd oder mit glühenden Kohlen erhitzt
- 1926: Die ersten elektrischen Bügeleisen kamen auf den Markt – eine Revolution im Haushalt
- 1990er Jahre: Entwicklung der ersten Dampfbügeleisen für den Hausgebrauch
- Ab 2000: Hochentwickelte Dampfbügelstationen mit separatem Wassertank und hoher Dampfleistung
- Heute: Intelligente Bügelsysteme mit Sensoren, die Temperatur und Dampfmenge automatisch anpassen
Richtig bügeln nach Stoffart – Die ultimative Übersicht
Verschiedene Stoffe erfordern unterschiedliche Bügeltemperaturen und Techniken. Hier ist eine übersichtliche Anleitung:
Stoffart | Temperatur | Dampf | Besonderheiten |
---|---|---|---|
Acryl, Nylon, Polyester | Niedrig (⬤) | Wenig | Auf links bügeln, wenig Druck ausüben |
Seide | Niedrig bis mittel (⬤-⬤⬤) | Wenig | Immer auf links bügeln, Bügeltuch verwenden |
Wolle | Mittel (⬤⬤) | Mittel | Mit Bügeltuch und nicht zu viel Druck |
Viskose, Rayon | Mittel (⬤⬤) | Mittel | Leicht feucht bügeln, nicht zu heiß |
Baumwolle | Hoch (⬤⬤⬤) | Viel | Leicht feucht am besten, starker Dampf hilft |
Leinen | Hoch (⬤⬤⬤) | Viel | Noch feucht bügeln, viel Dampf verwenden |
Jeans/Denim | Hoch (⬤⬤⬤) | Viel | Extra-Dampfstoß für beste Ergebnisse |
Bügeln oder nicht bügeln – diese Kleidungsstücke brauchst Du nicht zu bügeln

Nicht alle Kleidungsstücke müssen gebügelt werden. Bei diesen kannst Du Dir die Arbeit sparen:
- Handtücher und Waschlappen: Nach dem Waschen gut ausschütteln und glatt aufhängen
- Jersey und Strickstoffe: Richtig aufgehängt bleiben sie faltenfrei
- Viele moderne Synthetikfasern: Diese sind oft „bügelfrei“ konzipiert
- Unterwäsche: In der Regel nicht nötig
- Moderne Funktionskleidung: Sollte oft gar nicht gebügelt werden
- Jeans: Viele tragen sie lieber ungbügelt – einfach feucht aufhängen und glatt ziehen
Bügelfreie Alternative:
Für Kleidungsstücke mit leichten Falten, die Du nicht bügeln möchtest, gibt es einen einfachen Trick: Hänge sie im Badezimmer auf, während Du duschst. Der Wasserdampf glättet viele Falten auf natürliche Weise. Alternativ kannst Du sie leicht anfeuchten, aufhängen und glatt ziehen.
Häufige Fehler beim Bügeln vermeiden
Auch erfahrene Bügler machen manchmal Fehler. Hier sind die häufigsten Fallstricke und wie Du sie vermeidest:
Fehler | Auswirkung | Die bessere Alternative |
---|---|---|
Zu hohe Temperatur für empfindliche Stoffe | Brandflecken, beschädigte Fasern | Bügeltemperatur nach Pflegeetikett wählen, im Zweifelsfall lieber kühler |
Direktes Bügeln auf bedruckten Bereichen | Aufdrucke können schmelzen oder rissig werden | Kleidung auf links drehen oder Bügeltuch verwenden |
Verschmutzte Bügelsohle | Übertragung von Schmutz auf die Kleidung | Bügelsohle regelmäßig reinigen |
Zu schnelles Bügeln | Ungleichmäßige Ergebnisse, übersehene Falten | Systematisch und in angemessenem Tempo vorgehen |
Zu starkes Anpressen bei Synthetik | Stoff kann sich verziehen | Leicht aufdrücken und schweben lassen |
Verkalktes Bügeleisen | Schlechte Dampfleistung, Kalkflecken auf Kleidung | Regelmäßig entkalken |
Fazit: Mit der richtigen Technik macht Bügeln sogar Spaß
Mit unseren 12 Tipps und der richtigen Ausstattung wird das Bügeln zu einer deutlich angenehmeren Aufgabe. Die wichtigsten Punkte noch einmal zusammengefasst:
- Die Wäsche bereits beim Aufhängen und Trocknen richtig behandeln
- Nach Stoffart und Bügeltemperatur vorsortieren
- Mit den richtigen Hilfsmitteln (Weichspüler, Dampffunktion) arbeiten
- In eine gute Dampfbügelstation investieren, wenn Du regelmäßig bügelst
- Die stoffspezifischen Besonderheiten beachten
- Dein Bügeleisen regelmäßig warten und entkalken
Der ultimative Zeitsparer
Wenn das Bügeln für Dich trotz aller Tipps eine lästige Pflicht bleibt, kannst Du mit diesen Ideen Zeit sparen:
- Kaufe bevorzugt Kleidung aus bügelfrei ausgerüsteten Stoffen
- Wäsche direkt nach dem Waschen aufschütteln und glatt aufhängen
- Verwende einen Wäschetrockner mit Anti-Knitter-Funktion
- Bügle nur die Teile, die wirklich sichtbar sind (z.B. bei Pullovern nur die Vorderseite)
- Hemden und Blusen direkt auf Bügel aufhängen und im Bad beim Duschen „dampfglätten“
Wir hoffen, Dir mit unseren Bügeltipps das Leben etwas erleichtert zu haben. Wenn Du Fragen zum richtigen Bügeln Deiner Wäsche hast, dann freuen sich unsere Wäscheexperten auf Deine Nachricht über das Kommentarfeld.