Wie schädlich sind Babyphones wirklich: strahlungsarm oder strahlungsfrei?
Junge Eltern wollen nur das Beste für ihr Baby. Das Babyphone soll sicherstellen das den Kleinen nichts passiert. Mit guten Babyphones kann der Nachwuchs immer im Auge behalten werden. Aber wie sieht es eigentlich mit den Strahlungen und Elektrosmog aus? Auf was Sie beim Kauf achten sollten, das sagen wir Ihnen in diesem Beitrag.
Babyphones bestehen immer aus einer Babyeinheit und einer Elterneinheit. Der Sender und der Empfänger. Unidirektionale Modelle können in beide Richtungen funken. Damit kann man das Kind akustisch überwachen. Wenn das Kind schreit oder andere Geräusche aus dem Kinderzimmer kommen, dann kann man schnell hin und nachsehen. Wenn das Kind dann schreit kann man es beruhigen und teilweise mit einigen Modellen sogar Schlaflieder vorspielen.
Inhaltsverzeichnis
Strahlungen bei Babyphones – Die verschiedenen Modelle im Test
Bei Tests wurde leider immer wieder festgestellt, dass einige Babyphones mit zu starken Strahlungen aufgefallen sind. Grundsätzlich muss man sagen, dass Funkmodelle immer eine gewisse Strahlung absondern. Durch das Konzept von Sender und Empfänger hat man zwei Geräte, die miteinander über Funk in Kontakt stehen. Hier entsteht immer eine gewisse Strahlung. Allerdings muss man hier zwischen verschiedenen Modellen unterscheiden.
Analoge Babyphones mit Funk
Diese Modelle haben nur eine sehr schwache Strahlung und sind strahlungsarm. Im Prinzip arbeiten sie wie ein einfaches Walkie-Talkie. Meist kann man zwischen verschiedenen Kanälen wählen und sie funken unverschlüsselt. Gleichzeitig ist die Qualität der Übertragung deutlich schlechter wie bei digital funkenden Babyphones. Bei Geräuschen aus dem Kinderzimmer weniger ein Problem. Hat man allerdings ein Modell mit dem man auch zur Babyeinheit übertragen kann, dann kommt die eigene Stimme relativ verfälscht an. Auch ein Rauschen kommt öfters vor, wenn die Verbindung nicht perfekt ist.
Hinweis: analoge Babyphones arbeiten unverschlüsselt. Dementsprechend kann man sie auch leicht abhören. Eigentlich kein Problem, aber vielleicht macht man sich doch etwas Gedanken wegen den Nachbarn. Theoretisch können die einfach den Kanal abhören, wenn sie Walkie-Talkie haben.
Digitale Babyphones mit Funk
Die am meisten verbreiteten Babyphone sind digitale Modelle. Sie haben eine bessere Verbindung wie die analogen Geräte. Und die Übertragung von Sprache und Geräuschen ist viel besser. Allerdings arbeiten sie mit der DECT- Technologie. Diese ist alles andere als strahlungsarm. Allerdings wird diese auch bei Telefon-Mobilteilen eingesetzt. Wer ein solches Telefon in der Wohnung hat, der hat auch die dementsprechende Strahlung. Allerdings ist die Babyeinheit natürlich viel näher am Baby dran.
Ein Problem der DECT-Technik ist auch die permanente Strahlung. Strahlungsfrei geht anders!
Schnurlos-Telefone als Alternative zum Babyphone
Diese Geräte basieren fast immer auf der DECT-Technik. Hier gilt also der gleiche Kritikpunkt, da der DECT-Funk eben strahlungsintensiv ist.
Videophones für Bildübertragung
Sehr beliebt sind auch Babyphones mit Kamera. Diese Videophones übertragen nicht nur Geräusche, sondern auch Bilder wenn sich etwas bewegt. So hat man den Nachwuchs auf Wunsch immer auch im Bild. Hört man Geräusche, dann kann man über die Kamera nachsehen, was los ist. Ziemlich praktisch, leider aber ziemlich strahlungsintensiv.
Die Babyphone-Apps
Eine kostenlose Alternative zu den Babyphone sind die Babyphone-Apps. Einige davon sind mit Einschränkungen auch kostenlos verfügbar und werden deshalb gerne genutzt. Außerdem haben die meisten ihr Handy ja sowieso immer dabei. Leider haben natürlich auch Handys eine Strahlung. Ob man dieses immer neben dem Baby haben möchte wagen wir anzuzweifeln.
Babyphones die über den Stromkreis senden
Eine Nische sind Babyphones die über das Stromnetz in der Wohnung oder dem Haus senden. Die Babyeinheit wird über den Netzstecker ans Stromnetz angeschlossen. Geräusche und Sprache wird dann über das Stromnetz zum Empfänger (der Elterneinheit) gesendet.
Babyphones im Test: Was sagen die Testinstitute zur Strahlung?
Bei einigen Testmagazinen und Testinstituten geht dieses Thema etwas unter. Einige Kunden verstehen auch nicht, wie eine unsichtbare Strahlung dem Kind schaden sollte. Wer natürlich selber mit seinem Handy unter dem Kopfkissen schläft, der wird sich darüber wahrscheinlich keine Gedanken machen. Wer allerdings sich mit dem Thema etwas beschäftigt, der wird schnell vorsichtiger.
Besonders Öko-Test wart schon seit Jahren vor dem Elektrosmog, der durch Babyphones produziert wird. Im Juni 2017 hat das Testinstitut ihre Warnung erneuert. In diesem aktuellen Test hat Öko-Test 14 Babyphones getestet und davon zehn mit der Note mangelhaft oder ungenügend abgewertet, wegen zu starker Strahlung. Schon im Babyphone Test 10/2014 wurden die meisten Geräte wegen zu starker elektromagnetischen Strahlung für mangelhaft erklärt.
Natürlich ist das immer auch eine Frage der Betrachtung. Einige Experten warnen ausdrücklich vor Strahlungen im direkten Umfeld des Babys, andere behaupten es wäre völlig hysterisch und übertrieben. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich wie immer in der Mitte.
Gemäßigter sieht es die Stiftung Warentest. Im Mai 2015 haben sie in ihrem Babyphone Test die Strahlungen der einzelnen Geräte gemessen. Alle Geräte im Test waren unter den Grenzwerten des Bundes-Immissionsschutzgesetzes.
Die Hinweise vom Bundesamt für Strahlenschutz
Das BFS (Bundesamt für Strahlenschutz) hat in einer Veröffentlichung vorsorglich vor Babyüberwachungsgeräten und ihren elektrischen und magnetischen Feldern gewarnt. Für die Übertragung werden hochfrequente elektromagnetische Felder genutzt.
Das Bundesamt für Strahlenschutz gibt folgende Tipps für den Einsatz von Babyphones:
- Beim Kauf sollte auf Modelle mit einer möglichst niedrigen Feldintensität geachtet werden
- Eine bei manchen Babyüberwachungsgeräten eingesetzte Reichweitenkontrolle sollte ausgeschaltet sein. Denn die Reichweitenkontrolle sendet andauernd Signale, damit die Elterneinheit prüfen kann, ob die Funkverbindung steht. Das ist unnötig und sollte deaktiviert werden
- Der Abstand zwischen der Babyeinheit und dem Kind sollte möglichst groß sein. Gleichzeitig darf natürlich die Funktion des Babyphones nicht beeinträchtigt werden
- Wer ein Babyphone mit Stromnetzanschluss benutzt, der sollte dafür sorgen, dass das Netzteil möglichst weit vom Baby entfernt ist. Das gilt natürlich auch für alle anderen Netzteile im Raum
Welche elektromagnetischen Felder werden erzeugt?
Die elektromagnetischen Feldern bei Babyphones werden auch vom Körper aufgenommen, wenn der Abstand zu gering ist. Für normale Erwachsene stellt das kein Problem dar. Allerdings ist man bei Babys und Kleinkindern, die natürlich ganz am Anfang ihrer Entwicklung stehen, sehr viel vorsichtiger. So muss man vorsorglich von einer hohen Sensibilität des Babys oder Kleinkindes ausgehen.
Deshalb sollten hochfrequente und auch niederfrequente elektromagnetische Felder weitgehend reduziert werden!
Hochfrequente elektromagnetische Felder
Die sehr beliebten DECT-Babyphone arbeiten mit hochfrequenten Wellen. Dadurch wird ein hochfrequente elektromagnetisches Feld erzeugt im Umfeld des Babys. Einige Modelle arbeiten sogar im Dauerbetrieb, weil die Verbindung ständig aufrechterhalten wird. Vor allem die Reichweitenkontrolle sorgt für diesen Effekt. Ein Kritikpunkt den Öko-Test in ihren Testberichten anbringt.
Hochfrequente elektromagnetische Felder sollten ernst genommen werden. Denn auch die internationale Krebsforschungsagentur (IARC) stuft diese Strahlung als „möglicherweise krebserregend“ ein. Die Wissenschaftler sehen also auch ein Risiko. Für Babys und Kleinkinder könnte das noch relevanter sein, als für uns Erwachsene.
Niederfrequente elektromagnetische Felder
Diese Felder werden vor allem durch Netzteile verursacht. Aber auch von Steckdosen. Auch diese Strahlung wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als „möglicherweise krebserregend“ eingestuft. Deshalb könnte man über eine Babyeinheit mit Batteriebetrieb nachdenken.
Welche Babyphone sind strahlungsarm? Diese Modelle konnten in Tests gut abschneiden
Hier empfehlen wir die Modelle, die von Öko-Test als strahlungsarm getestet wurden. Die meisten Modelle haben diesen Test nicht bestanden.
Angelcare Babyphone AC423-D – Testsieger der strahlungsarmen Babyüberwachungsgeräte
So hat man eine nur ganz geringfügige Strahlung im Bereich der Babyeinheit, was perfekt ist. Durch die analoge Übertragung ist die Sprach- und Klangqualität nicht perfekt. Allerdings ist das unserer Meinung nach bei einem Babyphone auch nicht notwendig. Wer eine perfekte Übertragung will, der muss auf digitale Modelle mit DECT-Technik zurückgreifen. Damit verbunden ist die Strahlung dann zu akzeptieren.
Philips Avent SCD501 -Testsieger bei der Stiftung Warentest (05/2015)
Tipps um Strahlungen im Kinderzimmer auf ein Minimum zu reduzieren
Aufgrund der bereits dargestellten Fakten von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Bundesamt für Strahlung (BFS) geben wir folgende Tipps, um für ein möglichst strahlungsfreies Umfeld des Babys oder Kleinkindes zu sorgen:
- Stellen Sie die Babyeinheit des Babyphones nicht zu nahe an das Kinderbett. Sie sollten hier mindestens 1 m Abstand einhalten. Je näher sie die Babyeinheit beim Kind platzieren, desto stärker ist die Strahlung. Testen Sie einmal ob die Geräuscherkennung in einem größeren Abstand noch reibungslos funktioniert.
- Kaufen Sie Babyphones mit analoger Technik. Es ist zwar keine Garantie, aber die Wahrscheinlichkeit für eine sehr niedrige Strahlung ist bei analogem Funk deutlich höher. Das geht zulasten der Qualität bei Sprachübertragung und Geräuschübertragung.
- Schalten Sie die Reichweitenkontrolle ab oder kaufen Sie ein Babyphone ohne diese Funktion. Denn die Reichweitenkontrolle sendet ständig Signale. Das sorgt für eine permanente elektromagnetische Strahlung. Testen Sie die Verbindung einmalig und stellen Sie dann die Reichweitenkontrolle ab.
- Der Netzstecker sollte möglichst weit vom Baby entfernt sein. Wenn Sie ein Babyphone mit Netzstecker verwenden, dann sorgen sie für einen möglichst großen Abstand. Denn Steckdose und Netzteil sind eine Quelle von Strahlung.
- Kaufen Sie ein batteriebetriebenes Modell. Ein Babyphone mit Batteriebetrieb in der Babyeinheit wäre eine gute Alternative, wenn sie sich Sorgen machen um die Strahlung des Netzteils. Nachteil ist natürlich ständige Aufladen oder Ersetzen von Akku oder Batterien.
- Nutzen Sie keine Babyphone-App. Denn dann müssen Sie ein Smartphone direkt neben dem Kind platzieren, was für eine hohe Strahlung sorgt. Es ist zwar die günstigste Alternative, aber eben auch die mit der höchsten Strahlungsintensität.
- Kaufen Sie ein Babyphone mit geringer Strahlung. Das von uns vorgestellte Angelcare Babyphone AC 423-D ist von Öko-Test als besonders strahlungsarm ausgezeichnet. Das wäre dann für Sie eine geeignete Alternative.
Unser Fazit
Gerade junge Eltern neigen oft zur Hysterie wenn es um ihren Nachwuchs geht. Während sie zwischen allen möglichen Strahlungsherden sitzen, darf das Baby natürlich nur auf Wolken liegen. Natürlich verständlich, aber teilweise auch übertrieben. Denn die gleichen Eltern haben ständig ihr Handy dabei und das Baby natürlich auch. Gleichzeitig gibt es zahlreiche Netzteile im Kinderzimmer, die verschiedene Geräte mit Strom versorgen.
Gerade das Testergebnis der Stiftung Warentest beruhigt: alle getesteten Babyüberwachungsgeräte liegen weit unter den Grenzwerten und ernsthafte gesundheitliche Risiken bestehen nicht!
Allerdings warnt das Bundesamt für Strahlenschutz einige Tipps einzuhalten. Diese haben wir ausführlich hier besprochen. Wer auf Nummer sicher gehen will, der setzt auf ein analoges Babyphone mit Batteriebetrieb. Das Angelcare Babyphone AC 423-D ist hier eine gute Wahl. Wer hier noch die Reichweitenkontrolle ausschaltet, der geht auf Nummer sicher.
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